Einige Kilometer vor Shymkent tauchen in der Ferne die ersten hohen, schneebedeckten Gipfel des Himmelsgebirges auf. Noch radeln wir bei stechender Sonne und bis zu 48 Grad Celsius; umso näher wir aber den Bergen kommen, desto angenehmer werden die Temperaturen. Schon weit vor Taraz geht es hinauf auf ein langgestrecktes Hochplateau. Zum ersten Mal seit Wochen steht das Zelt auf grünem Gras. Endlich kühlt die Luft in der Nacht wieder so weit ab, dass wir unsere Schlafsäcke auspacken müssen. Ein herrliches Gefühl!
Mit den Bergen und den kühleren Temperaturen kommen allerdings auch Wolken und Regen. Auf dem Weg zur kirgisischen Grenze und weiter nach Bishkek werden wir nicht nur einmal nass. Wenn sich dann allerdings abends für nur wenige Minuten die dunklen Wolken um die über 3000 Meter hohen Gipfel lichten und die Sonne auf die weitläufigen Getreide- und Gemüsefelder vor ihnen scheint, wissen wir einmal mehr, warum wir seit drei Monaten 15 Kilogramm Kameraausrüstung mit uns schleppen.
Nach 7222 Kilometern und dem ersten Pass seit den Karpaten erreichen wir mit massiven Magenproblemen Almaty, ein wichtiges Etappenziel der Ultratour II. Hier werden am 18. Juli Michael und Dirk auf dem internationalen Flughafen landen – ab dann sind wir zu viert unterwegs.
(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler)
Liebe Annette, lieber Christian!
Habt Ihr nun doch die Genehmigung erhalten, durch Tibet zu radeln oder musstet Ihr die Summe bezahlen? Wir wünschen Euch niedrigere Temperaturen und noch ganz viel Glück. Für die Magenprobleme wäre der echte Blutwurz nicht schlecht, aber der wächst in diesen Gegenden mit Sicherheit nicht! Lasst doch mal eine kurze Antwort durch, bis dann. Liebe Grüße die Becks